Unterhaltung mit Esprit für die Lebenshilfe
Bad Mergentheim. Zum "Showtalk" hat Kurdirektorin Katrin
Löbbecke so ihre Beziehungen. Den MDR-Moderator und
Charitytalkmaster André Holst etwa kennt sie schon seit
Jahren. Sie war es, die den Journalisten und Entertainer an
den Timmendorfer Strand holte, um das dortige Kinderkurheim
vor der Schließung zu retten. Jetzt holte sie ihn nach Bad
Mergentheim - zugunsten der Stiftung der Lebenshilfe
Main-Tauber-Kreis.
Trotz großer Besetzung - zu den Gästen zählten unter anderem
der "Chorleiter der Nation" Gotthilf Fischer, die Jacob
Sisters und der ehemalige ZDF-Hitparaden-Moderator Uwe
Hübner - gestaltete sich der Kartenvorverkauf anfangs eher
zögerlich. Am Abend selbst waren Löbbecke, Holst und mit
ihnen auch Sven Dell, Direktor des Best Western Premier
Parkhotels vom Ansturm schlicht "überwältigt" und hielten
ihre Mitarbeiter mit kräftigen Erweiterungen der Bestuhlung
in Atem.
Das taten sie gern, denn schließlich ging der Eintritt von
zehn Euro pro Besucher 1:1 an die Lebenshilfe. Die
Lebenshilfe zu unterstützen, ist der Kurdirektorin seit
ihrer ersten Begegnung mit Edmund Brenner, dem Vorsitzenden
der Stiftung, ein Herzensanliegen. Wer Katrin Löbbecke
kennt, weiß aus Erfahrung, wie sie, als wär's ein Nichts,
beinah im Handumdrehen Träume aus Wolkenkuckucksheim in die
Realität zu zerren vermag.
Den ersten Scheck über 1000 Euro für die Stiftung
Lebenshilfe konnten die Veranstalter noch am Abend des
ersten Bad Mergentheimer an Edmund Brenner überreichen. Dazu
dürfte schon allein die Mundpropaganda nach der
Auftaktveranstaltung am Sonntag sorgen, denn André Holst hat
es gemeinsam mit seinen Gästen geschafft, das Publikum
innerhalb von Minuten hinzureißen. Da trafen
pfiffig-sympathischer Moderatorenwitz auf prominente und
schlagfertige Talkgäste, Unterhaltungs-Newcomer wie die
20-jährige Schlagersängerin und Bankkauffrau Sandra Diano
und der Aschaffenburger Schlagersänger und Bäcker Mario
Steffen auf längst zu Markenzeichen gewordene Stars wie
Gotthilf Fischer, die Jacob Sisters und Uwe Hübner.
Nicht fehlen darf in der Kurstadt natürlich auch das Thema
Gesundheitspolitik. Das ging höchst engagiert Renate Hartwig
an, die sich in ihrem jüngsten Buch "Der verkaufte Patient -
Wie wir um unsere gesundheitliche Versorgung betrogen
werden" kritisch mit der Gesundheitsreform und ihren Machern
auseinandersetzt. Der Band erscheint Anfang Juni im
Pattloch-Verlag. Gotthilf Fischers These "Singen spart
Medikamente" stimmt die Gesellschaftskritikerin vorbehaltlos
zu - aber mit ihrem Appell zur Solidarität zwischen
Patienten und Ärzten will sie mehr erreichen: Sie will das
soziale Gesundheitssystem retten und verhindern, dass
Gesundheit zum Spielball rein wirtschaftlicher Interessen
wird. ibra